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Geografikum
(historisch) normiert (ID 767)
Schwarzbach (ehemals Niederösterreich)
Identifikation Geografikum (nicht-eindeutig identifiziert)
Nennung Kremser Waag- und Niederlagsbücher (KWNB)
abweichende aktuelle
Bezeichnung
Tušť
abweichender Quellenname Schwarzbach
Klassifizierung Gebietskörperschaft, Verwaltungseinheit (gik)
Historische Systematik Siedlung/Ort/Markt/Stadt
Koordinaten N 48° 53' 27''
E 14° 53' 25''
Ortsteil/Katastralgemeinde/Stadtteil von  
Reichskreis Österreichischer Reichskreis
Regionale (historische)
Zuordnung
Niederösterreich, Erzherzogtum
Region (aktuell) Jihočeský kraj XA-HR
Land (aktuell) Tschechien XA-CZ
Bemerkungen


Zu Sch. gibt es nur eine Nennung in den KWNB, die sich auf die Lieferung von Wagenschmiere und Pech durch "Gregor Schmidt" (1720) bezieht. Diese Güter kamen meist aus dem nördlichen Waldviertel. Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte es sich daher um den heute in Tschechien, historisch aber in Niederösterreich gelegenen Ort Sch./Tušť handeln. Sch. gehörte ab 1719 zur Pfarre Zuggers/Krabonoš, davor gehörte es zur Pfarre Gmünd. In den Gmünder Matriken scheinen zwar zahlreiche "Schmid(t)" auf, eine Person "Gregor Schmidt" konnte jedoch nicht eindeutig identifiziert werden. Auch in den Matriken von Zuggers konnte ein Hinweis auf einen "Georg Schmidt", wohnhaft in Gmünd, gefunden werden. Dort scheint er 1720 als Zeuge bei der Hochzeit des Thomas Hoffman mit der Justina Steinmätz auf. Dass in Sch. die Gewinnung von Wagenschmiere und Pech eine große Rolle spiete und der Ort historisch zu Niederösterreich gehörte, geht eindeutig aus der Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns, Bd. 6, 79f. hervor.



Da eine eindeutige Identifikation der Person "Gregor Schmidt" mit dem Ort Sch. nicht möglich war, der Familienname "Schmidt" wenig spezifisch ist  und weitere Orte Sch. theoretisch in Frage kommen könnten, bleibt der Ort als "nicht-eindeutig identifiziert" markiert.



Nicht vollständig auszuschließen ist der böhmische Ort Sch./Černá v Pošumaví. Auch in diesem Ort wurden Wagenschmiere und Pech hergestellt, wie Adalbert Stifter in seiner Erzählung "Bunte Steine" berichtet: "Endlich sind die Pechbrenner, die sich aus Walderde Öfen bauen, oder Löcher mit Lehm überwölben und daneben sich Hütten aus Waldbäumen aufrichten, um in den Hütten zu wohnen, und in den Ofen und Löchern die Wagenschmiere zu brennen, aber auch den Teer, den Terpentin und andere Geister." [...] "Und wenn die Berge nicht wären und die Anhöhen, die uns umgeben, so würdest du noch viel mehr Häuser und Ortschaften [auf die sich die vorige Beschreibung bezieht, Anm. A. Serles] sehen: die Karlshöfe, Stuben, Schwarzbach, Langenbruck, Melm, Honnetschlag, und auf der entgegengesetzten Seite Pichlern, Pernek, Salnau und mehrere andere." STIFTER, Bunte Steine, (digital).


Literatur Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Enns [...], Bd. 6 (Wien 1841).
Literatur Adalbert STIFTER, Bunte Steine, digital: https://lueersen.homedns.org/!gutenb/stifter/buntestn/buntestn.htm